Dienstag, 16. April 2013

Cefalu nach Sant Agata di Militello

Nach einer wunderbaren ruhigen Nacht ging ich erst mal zum Plaza Duomo zum Frühstück. Als ich den Schlüssel abgeben wollte, hatte ich noch ein nettes Gespräch mit einer Deutschen auf der Terrasse der B&B-Unterkunft. Sie erzählte mir, dass es in den Bergen nachts durchaus noch sehr frisch sei.
Seit der Fertigstellung der Autobahn geht es auf der SS113 von Cefalu ostwärts sehr ruhig zu. Die Küstenstrasse schmiegt sich kurvenreich an die herrliche Steilküste, und bei jeder Flussüberquerung sieht man viel weiter oben die imposanten Brückenkonstruktionen der neuen Autobahn. Manchen Naturfreund packt da das kalte Grausen. Der am Strand von Villamargi aufgestellte XXL-Bilderrahmen mit Durchblick auf das unendliche Meer - "Momumento ad un poeta morto" - erzeugt bei mir dasselbe. Da ich Ausflüge wegen der Steigung verzichtete, erreichte ich bald Santo Stefano di Camastra, bekannt für seine Keramikstätten und für mich willkommener Anlaß für eine Kaffeepause.
Bei der Weiterfahrt konnte ich mehrmals die SS113 verlassen und auf der parallelen alten Strasse direkt am Meer fahren, so bei Marina di Coronia oder bei Torre di Lauro. Die Häuser dort liegen direkt am Wasser und haben die Eisenbahn und alle Strassen im Rücken, was gar nicht so häufig vorkommt. Einige waren zu verkaufen, Sonnenuntergang über dem Meer inklusive. Nach einem Eis in Acquedolci erreichte ich schon gegen 14 Uhr Sant'Agata di Militello, wo gerade ein riesiger Markt stattfand. Von Möbel über Teppiche und Schmuck gab es alles, selbst afrikanische Holzschnitzereien. Jahrmarkt und Fahrgeschäfte gab es auch, folglich war es so voll, dass mit dem Fahrrad kein Durchkommen war. Die GPS-Daten der gebuchten Unterkunft führten mich zu einer Orangenbaumplantage, aber dann fand ich sie doch, die Ferienhaussiedlung Baia Nebrodi Residence. Beim Anruf mit einem italienischen Gesprächspartner verstand ich nur "arrivato", als wartete ich, und schließlich kam eine sehr nette englisch sprechende Dame. Ein kleines Problem gab es noch mit der fehlenden Steuernummer, die bei den Italienern offenbar auf dem Ausweis steht, und die wir so nicht kennen. Aber irgendwann konnte ich dann doch meine Ferienwohnung beziehen, mit 2 Schlafzimmern, einer Riesenküche, 2 Balkonen und sehr viel Platz. Erst mal duschen, dann ein Foto des hoch auf dem Berg gelegenen Ortes San Marco D'Alunzio gemacht, und ohne Gepäck noch einmal zurück in den Ort zum Einkaufen. Erste Anlaufschwierigkeiten, das Salz für die Nudeln habe ich vergessen, und statt leckerer Bolognese-Sauce habe ich passierte Tomaten erwischt. In Italien gibt es nur Familienpackungen, ich habe sowieso nur ein Drittel gemacht, und davon auch noch die Hälfte ins Klo geschüttet. Jetzt habe ich mir MTV angemacht mit schöner Musik und schreibe meinen Blog. Es ist kühler geworden, nur 21°C am Mittag, aber ich genieße die Abendstimmung. Morgen muss ich bis Milazzo kommen, ich hoffe, es gibt kein Problem mit den Fähren.

 
Frühstück in der Bar Duomo

Blick vom Castel di Tusa

Keramikstädtchen Santo Stefano di Camastra


falsche GPS-Daten führten mich zu einer Orangenplantage

San Marco d'Alunzio


die Sportversion
  
der obere Stock war meiner für eine Nacht

Abendstimmung

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